Es gibt verschiedene Arten und Ausprägungen von Mobbing. Generell kann man zusammenfassen, dass über das Mobbingopfer übel und diskriminierend geredet wird. Es werden Verdächtigungen und Gerüchte verbreitet. Wenn das Mobbingopfer in den Raum kommt verstummen die Gespräche, es erhält abschätzende Blicke oder es wird einfach nicht mit ihm geredet. Dazu kommen spezielle Vorgänge je nach Umfeld. So verschwinden am Arbeitsplatz wichtige Unterlagen, Getränke oder Speisen werden einfach aufgebraucht.
Kleinste Fehler oder Versäumnisse des Opfers werden aufgebauscht.
Besondere Formen des Mobbings sind:
Bossing: Wenn der Chef hinter der Mobbing-Attacke steht, ist das eine spezielle Form des Mobbings, das ausschließlich zwischen Mitarbeiter und Vorgesetztem stattfindet. Jahrelang machen die betroffenen Angestellten ihren Job gut, dann fallen sie in Ungnade. Die Attacken des Chefs sind dabei meist willkürlich, höchst verletzend und zielen nicht auf eine friedliche Einigung ab, sondern vertiefen bestehende Gräben.
Straining: Gemeint ist mit diesem Begriff das bewusste Entziehen von Aufgaben, der Ausschluss von Entscheidungen, für die ein Mitarbeiter eigentlich verantwortlich wäre – Hier handelt es sich um die vorsätzlich aufgezwungene Langeweile, indem beispielsweise keine einzige Aufgabe mehr auf dem Schreibtisch eines Mitarbeiters landet, dieser zu keinem Meeting mehr eingeladen wird und somit wirklich den ganzen Arbeitstag nichts zu tun hat.
Tatsächlich versuchen einige Arbeitgeber inzwischen auf diesem Weg, zu alt oder teuer gewordene Mitarbeiter loszuwerden, die sie aufgrund des Kündigungsschutzes und auf legalem Weg so nicht loswerden könnten – oder jedenfalls nur für sehr viel Geld.
Ob am Arbeitsplatz, im Verein, der Schule oder der Clique und sogar in der Partnerschaft, überall hat das Mobbing gravierende Auswirkungen auf das Leben und die Gesundheit des Opfers.
Gründe des Mobbing
Mobbing ist häufig eine Frage der Macht. Der Mobber möchte über sein Opfer ein Machtgefühl haben, häufig leidet er unter Selbstwertproblemen. Er fühlt sich unterlegen, ihn treibt Neid an und wegen seiner Unterlegenheit bedient er sich der Schikane, übler Nachrede und Psychoterror. Als Vorgesetzter findet er Unterstützer in der Gruppe weil viele Menschen einfach den Weg des geringsten Widerstandes gehen und sich auf die Seite des vermeintlich stärkeren schlagen. Ist er aus dem Kollegenkreis kommt häufig der Rudelinstikt durch, die Gruppe bezieht Stellung gegen das vermeintlich schwache Mitglied der Gruppe, gegen den Außenseiter. Denn, in der Gruppe ist man vermeintlich stark.
Gesundheitliche Folgen von Mobbing
Sowohl im psychischen als auch im körperlichen, medizinischen Bereich zeigen sich extreme, langandauernde Beeinträchtigungen, die auch lange nach dem Ende des eigentlichen Mobbing-Erlebnisses nachwirken. Starke Verunsicherung, erhöhtes Misstrauen, Nervosität, Leistungsblockaden, Angst und Gefühle der Ohnmacht sowie sozialer Rückzug sind nicht die einzigen Folgen.
Nachhaltige Gesundheitsschäden sind häufig Depressionen bis hin zu Suizid-Gedanken. Ebenso gehören Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Magen- und Darmstörungen, Rücken-und Nackenschmerzen, Herzrasen, Bluthochdruck und Atemnot sowie Tinnitus zum häufig auftretenden Leidensbild.
Wissenschaftliche Erhebungen gehe davon aus, das über 40 % der Mobbingopfer erkranken, die Hälfte davon länger als 6 Wochen. Fachleute schätzen darüber hinaus, dass jeder 4. Selbstmord in Deutschland auf berufliche Konflikte zurückzuführen ist.
Was können Sie für sich tun?
- Kämpfen Sie nicht alleine gegen Windmühlen. Holen Sie sich kompetente Unterstützung.
- Finden Sie einen einfühlsamen Gesprächspartner, der Ihnen Ihre Möglichkeiten aufzeigt.
- Lassen Sie sich bei Konfliktgesprächen immer von einer Person Ihres Vertrauens begleiten.
- Warten Sie nicht ab, in der Hoffnung, dass sich das Problem schon legen wird. Je frühzeitiger Sie das Problem angehen, desto niedriger ist die Eskalation und umso wahrscheinlicher ist eine Lösung.
Gehen Sie den ersten Schritt in die richtige Richtung – nehmen Sie Kontakt mit mir auf.